Durchblutungsstörungen

Operative Therapie

 

Man unterscheidet im Wesentlichen die endovaskuläre/interventionelle Therapie von den herkömmlichen Operationen. Mittlerweile werden über 80% der Gefäßengstellen endovaskolär behandelt.

Bei den endovaskulären (durch das Gefäß durch) Verfahren wird zunächst die Arterie (Ader) an der Leiste des betroffenen Beines oder auf der Gegenseite (Cross-over-Technik) mit einer Kanüle punktiert. Durch diese Kanüle wird ein kleiner flexibler Draht in die Arterie vorgeschoben. Anschließend wird die Kanüle entfernt und über den Draht ein flexibler Kunststoffschlauch (Schleuse) in das Gefäß geschoben. Der erste Draht wird entfernt und gegen einen längeren weichen Draht mit einer stabilisierenden Kunststoffhülle getauscht. Sobald dieser feine hochflexible Draht die Engstelle passiert hat. Wird die Hülle zurückgezogen und ein Ballon oder ein Stent unter Röntgenkontrolle bis an die Engstelle geführt. Jetzt wird die Engstelle mit dem Ballon oder dem Stent aufgedehnt.  Stents sind Drahtgeflechte, die sich von selbst ausdehnen oder durch einen Ballon ausgedehnt werden. Sie verhindern oder verzögern das erneut verschließen der Engstellen. Es gibt sie als reines „Drahtgeflecht“ oder auch mit einer Ummantelung (gecoverter Stent). Zur optimalen Versorgung gibt es Ballons und Stents in vielen Dicken und Längen, sodass die Therapie genau der Engstelle angepasst werden kann.

Der Erfolg wird mit Kontrastmittel kontrolliert. Sollte der Blutfluss wieder hergestellt sein, werden alle Katheter und Drähte entfernt. Schließlich wird die Schleuse entfernt. Ein Druckverband wird für 24 Stunden angelegt. Vorteile der endovaskulären Therapie sind die geringe Patientenbelastung und auch sehr gute Therapiemöglichkeiten an den Unterschenkeln. Auch können mehrere Engstellen in einer Sitzung behandelt werden.

Die herkömmlichen Operationen beschränken sich heute im Wesentlichen auf Engstellen, die mit dem Katheter  nicht mehr passiert werden können oder auf langstreckige Engstellen, die so groß sind, dass sie nicht wieder aufgedehnt werden können.

Der Blutfluss wird über einen Bypass um geleitet. Schwierig ist es am Ende des Bypasses ein geeignetes Anschlussgefäß zu finden. Nach Möglichkeit sollte ein Bypass aus körpereigener Vene hergestellt werden. Diese hat eine bessere Haltbarkeit als künstliche Bypässe aus z.B. Gore Tex oder Teflon.

Bei Blutgefäßen direkt in der Leiste kann bei kurzstreckiger Engstelle oder Verschluss das Material, welches die Engstelle verursacht operativ entfernt werden. Dazu wird das Gefäß abgeklemmt und mit einem Schnitt eröffnet und der Thrombus (die Verengung) wird ausgeschält. Anschließend wird das Gefäß mit einem Patch (Venenstück oder Teflonstück), welcher in den Schnitt eingenäht wird erweitert. Diese OP nennt man Thrombendarteriektomie.